Stell dir vor…

Stell dir vor es bräuchte keinen Parlamentarismus, um zu bestimmen, wer über dich herrschen darf. Stell dir vor, es gäbe überhaupt niemanden, der*die über dich herrscht oder herrschen will. Stell dir vor, du lebst in einer Welt, mit der Freiheit zur Selbstorganisation und eigenen Verwaltung. Zu einem vollkommen selbstbestimmten Leben, mit Liebe, Leidenschaft, Zeit für dich und die Dinge, die dir Spaß machen, ohne das Erfüllen gesellschaftlicher Kriterien zur Erhaltung des Konstrukts des Staates. Keine Personen über dir, die bestimmen können, was in deinem Leben möglich ist und was nicht. Nicht mehr darauf hoffen, dass deine eigene Meinung Gehör findet, indem du die Partei wählst, deren Wahlprogramm am ehesten zu dir passt, sondern wirkliche Wahrnehmung deiner Interessen und Standpunkte. Mitspracherecht auf allen Ebenen, selbstverwaltete, ressourcenschonende Versorgung, ein eigenbestimmtes Leben statt parlamentarische Bevormundung und kapitalistische Ausbeutung. Auch bräuchte es dann keine Chef*innen mehr, denn wie wir produzieren, das wissen wir als Arbeitende selbst und wenn wir alles für alle produzieren, gäbe es auch keinen Grund mehr für Geld oder Neid, denn alle könnten ihre Bedürfnisse, ganz ohne Angst vor Armut decken. Auch müsste niemand mehr 40 Stunden die Woche arbeiten oder eine Tätigkeit ausüben, die er*sie nicht mag, um überleben zu dürfen. Jede*r könnte die eigenen Fähigkeiten und Interessen im Rahmen der eigenen Kapazitäten einbringen, und müsste nicht in der Hoffnung auf unbedeutende Luxusgüter in den Burn-Out steuern. Weil wir nicht mehr regiert werden müssten, sondern uns regional selbstverwalten würden, bräuchten wir auch keine Grenzen mehr. Es wäre egal, woher du kommst, wie du aussiehst, welche Sexualität du hast oder welche Kleidung du trägst, denn es gäbe keine Herrschaftsverhältnisse in denen jemand von oben herab über dich urteilen könnte. Auch den gewalttätigen Polizeiapparat könnten wir uns sparen, denn wir würden gegenseitig auf die Befindlichkeiten und Wünsche der Personen um uns herum achten und diese respektieren und da es für ausbeuterische oder herrschaftliche Handlungen überhaupt keinen Grund mehr gäbe, bräuchten wir auch keine Instanz mehr, die glaubt, uns mit der Durchsetzung staatlicher Regularien davor zu beschützen. Also lassen wir doch einfach den Wahlkampf hinter uns, vergessen wir all die Parteien und Personen, die nur daran interessiert sind, sich selbst zu glorifizieren und finanzieren. Organisieren wir uns stattdessen selbst. Frei und unabhängig, nach unseren Bedürfnissen und Interessen. Feuer und Flamme dem Parlamentarismus, den bestehenden Verhältnissen und dem hierarchischen Normalzustand – Die Anarchie ins Hier und Jetzt!